Auf Störtebeckers Spuren

oder die inoffizielle Hochseemeisterschaft der Optimisten

Freitag, der 29.06.2012

Nachdem wir 2011 witterungsbedingt den Weg über die Nordsee nach Helgoland nicht antreten konnten, nahmen wir in diesem Jahr noch einmal einen Anlauf. Und als ob der Wettergott noch ein schlechtes Gewissen hatte, sollten wir von Sonne und Wind dieses mal verwöhnt werden. Da am Freitagabend die Boote bereits auf das Frachtschiff Helgoland verschifft wurden, hatten wir noch einen geruhsamen Abend in Cuxhaven.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein ausgiebiger Spaziergang zur Kugelbake und vorbei am Kurhaus, welches uns 2011 als Notauffanglager gedient hat, sorgten für den richtigen Appetit. Bei einem zünftigen Fischmenue stärkten wir uns für die folgenden 4 Tage.

 

Samstag, der 30.06.2012

Am nächsten Morgen ging es zum Bäderschiff Atlantis.

In der Warteschlange vor dem Schiff standen schon einige niedersächsische Optisegler, die uns mit großem Hallo begrüßten. Von dem Moment an mussten wir uns auch nicht mehr um unsere Kinder kümmern. Langeweile kam nie auf. Besonders schön war zu beobachten, dass Groß und Klein von 16 bis 8 Jahren miteinander bestens klar kamen.

 

 

 

 

 

 

 

Die Überfahrt war für meine Begriffe etwas zu langweilig. Die Sonne schien, die See war ruhig und die Beutel blieben unberührt. Kurz vor Helgoland überholten wir dann das Frachtschiff mit den Optis, die somit kurz nach uns ankamen. Natürlich gab es das traditionelle Ausbooten mit den typischen Helgoländer Börtebooten.

 

 

 

 

 

 

Nachdem wir den Anhänger mit den Optis und unsere Habseligkeiten wieder in Empfang genommen hatten, wurde direkt an der Promenade die Zeltstadt der Optigemeinde aufgebaut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Zelt nutzen wir lediglich zum Schlafen und als Lagerstätte, da sowohl Frühstück als auch Abendessen durch den Veranstalter organisiert und von uns vorab gebucht war. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet hatten und die Boote aufgebaut waren, verließen auch schon die Tagesgäste gegen 16.00 Uhr die Insel. Dies ist der Moment, ab dem auf Helgoland die Ruhe einkehrt und man die Insel richtig genießen kann.

 

Sonntag, der 01.07.2012

7.00 Uhr aufstehen, anschließend gemeinsames Frühstück.

Bei der Steuermannsbesprechung wird den Seglern noch einmal klar gemacht, dass wir uns auf offener See befinden und Sicherheit das oberste Gebot ist. Jeder Segler hat einen personifizierten Teilnehmerausweis, der vor dem Auslaufen zur Wettfahrt im Regattabüro abzugeben ist und nach dem Segeln persönlich wieder abzuholen ist. Es sind genügend Motorboote vor Ort, um die Segler auf dem Wasser zu betreuen und im Bedarsfall wieder in den Hafen zu begleiten.

Um 10.00 Uhr erfolgt der Start zur ersten Wettfahrt. Bei 3-4 Windstärken wird zwischen Helgoland und der Nachbarinsel Düne gesegelt. Die Luvtonne liegt sehr zuschauerfreundlich direkt vor einer Kaibefestigung unweit unseres Zeltplatzes. Bei dem obligatorischen Opti-Watching durchs Fernglas entdecke ich dann auch die uns bereits angekündigten neugierigen Seehunde, die das Regattafeld bevölkern. Bei der Steuermannsbesprechung wurde aber bereits klar gemacht, dass ein Robbenprotest wegen angeblicher Behinderung nicht angenommen wird.

 

Bei besten Segelbedingungen wurden drei Läufe gesegelt, die durch Winddreher, Landabdeckung am Luvfass (der genauer Beobachter kann sich bei dem Bild oben schon etwas darunter vorstellen) und Gezeitenstrom sehr anspruchsvoll waren.

Da die Teilnehmerausweise nicht nur zur Kontrolle genutzt wurden, sondern auch den Optiseglern die Nutzung des Fahrstuhl vom Unter- zum Oberland und den freien Eintritt zum Hallenbad garantierten, war der restliche Tag nach der obligatorischen Nachbesprechung mit der Kadertrainerin Claudi auch schon gerettet.

Ach ja, es war ja auch der Tag des EM-Endspiels. Das interessierte die Kinder weniger, da sie ihr eigenes Fußballturnier gegenüber von unserem Zeltplatz direkt neben der hiesigen Gastronomie ausspielten.

 

 

Montag, der 02.07.2012

Wind aus Südwest mit 4 Beaufort, im Tagesverlauf nachlassend angekündigt. Sonnenschein und beste Stimmung.

Der erste Lauf verlief ohne Besonderheiten und war nach knapp einer Stunde beendet. Der nachlassende Wind und die stärker einsetzende Strömung sorgten dann aber für ein besonderes Erlebnis. Die ersten Drei der A-Gruppe schafften es noch so gerade um die Luvtonne und rauschten mit ablaufenden Wasser wieder zum Leefass. Der Rest des Feldes kreuzte eine geschlagene halbe Stunde vor dem Luvfass auf und ab und wurden ein ums andere Mal wieder soweit nach Lee abgetrieben, dass die Tonnenrundung nicht klappen wollte. Schließlich hatte auch die Wettfahrtleitung ein Einsehen und schoss die Wettfahrt ab.

Anschließend hieß es schon wieder Boote verpacken, da der erste Frachter bereits am Nachmittag nach Cuxhaven zurück fuhr.

Abends fand dann in der Nordseehalle die Siegerehrung statt, bei der wir Niedersachsen mit jeweils zwei Segler in der A und B Wertung auf dem Treppchen hervorragend platziert waren.

 

 

 

Dienstag, der 03.07.2012

Der Tag der Abreise. Die Zeit verging bisher wie im Flug, aber wir sollten noch einmal einen besonderen Tag erleben. Die wenigsten Helgolandbesucher kommen auf die Idee, auch die Nachbarinsel Düne zu besuchen. Man muss ja einmal um die Hauptinsel rennen und in der kurzen Zeit noch shoppen gehen. Dies hatten wir aber schon drei Tage machen dürfen, so dass die Entscheidung zur Überfahrt schnell getroffen war und wir überraschenderweise von 17 niedersächsischen Nachwuchsseglern begleitet wurden. Das Muschelsuchen, das Bad in der frischen Nordsee mit Blickkontakt zu den Robben und die ausgiebige Inselumwanderung bei herrlichstem Wetter war eine willkommene Abwechslung zu den zwei Regattatagen.

 

Um 15.00 Uhr hieß es dann wieder an Bord gehen und den Weg Richtung Heimat antreten.

Das Dankeschön an alle Organisatoren, Helfer und Sponsoren verbinden wir mit dem festen Entschluss, auch in 2013 wieder dabei zu sein.