Pfingstregatta: Zwischen Flaute, Schauern und Starkwind – Philipp Menke siegt

Mehr als 50 Schiffe aus vielen Vereinen rund um den Dümmer waren bereits online zur Pfingstregatta gemeldet. Dieser Vorgeschmack an hohem Interesse sollte sich auch bei dem durchwachsenen Wetter am Pfingstsonntag bestätigen. Der Tag startete zwar mit absoluter Flaute, doch Mittags baute sich ausreichend Wind für eine Wettfahrt auf. So trafen sich die vielen teilnehmenden Boote pünktlich zum Start um 13:00 Uhr auf der Seemitte. Nach dem Start zu dem zwei Runden langen Rennen zog sich relativ schnell das Feld entsprechend der unterschiedlichen Bootsgeschwindigkeiten auseinander. Die Wetterlage führte zu wechselnden Bedingungen und starken Winddrehern. Also musste für gute Resultate neben einem guten Bootstrimmer auch noch ein gewiefter Meteorologe an Bord sein.

Nach dem Zieldurchgang der ersten von zwei geplanten Wettfahrten schlief der Wind zwischenzeitlich erneut komplett ein und alle Segler hatten Zeit, die von Nordosten herannahende Schlechtwetterfront zu beobachten. Dies stellte auch die Wettfahrtleitung unter WL Max Bäcker fest und lotste mit dem Signal AP über H (Startverschiebung an Land) die Teilnehmer erstmal in ihre Häfen. Eine Wettfahrt mit durchziehendem Gewitter muss für eine Yardstick Spaßveranstaltung ja auch nicht sein!

Der Tiefausläufer kam auch mit viel Wind und Regen, sodass das Thekenteam um Peter Detmer schon am Nachmittag reichlich Kundschaft hatte. Dicht gedrängt aber gut gelaunt wetterten die meisten Wassersportler die Schauer in geselliger Runde ab. Aus AP über H wurde dann AP über A (Heute keine Rennen mehr).

Das Organisationsteam des SVOH lud dann zu 18:00 Uhr zum Bratwurstessen und zur Siegerehrung ein. Wettfahrtleiter Max und Sportwart Marcus ehrten als schnellstes Boot Philipp Menke (SCC) auf seiner OK-Jolle vor Matthias Leitl (SKS Essen) und Wolfgang Hövener (SVH). Das Schnellste Kielboot war die Neptun 22 (mit Foliensegeln und Spinnaker) von Skipper Eike Lauszus (SCD). Der SCD wurde außerdem als erfolgreichster der teilnehmenden Clubs geehrt. Hervorgehoben wurde Familie Bunte, die mit vier Generationen aktiv teilnahm. Den Mittelpreis der Pfingstregatta gewannen Torsten und Josie Riedke (SCC) mit ihrem 470er.

Alle Teilnehmer zeigten sich sehr zufrieden mit der tollen Organisation von SVOH und SCC.

Ergebnisse auf M2S 

Ergebnisse als PDF

Ostseetörn der Fahrtensegler SCC / SVOH

Von Hannes Wasmuth

Es ist nun schon November. Mein Boot steht vor dem Haus an der Straße und ich bereite es für den Winter in der Halle vor. Dabei denke ich über die vergangene Segelsaison nach. Bei genauerer Betrachtung war sie doch gar nicht so schlecht. Einer meiner Höhepunkte war die Tour mit fünf Booten aus unserer Hafengemeinschaft durch die Dänische Südsee. Nachdem wir im letzten Jahr die Schlei erkundet haben und einen Nachmittag auch über die Ostsee nach Damp gesegelt sind, hatten wir doch Blut geleckt und wollten einfach mehr davon.

Die Raststätte Grundbergsee ist wieder der erste Anlaufpunkt, an dem wir alle zusammentreffen und von da an gemeinsam Richtung Kappeln weiterfahren. Wir, das sind Christopher und ich, auf Voxi, Paul und Stephan auf Carla, Elisa und David auf o‘ nass is, Daniel auf Pato und Mathias auf Thaddäus.

„Angekommen“ in Kappeln
Von Daniel perfekt organisiert, kranen wir am Sonntagnachmittag unsere Schiffe bei Steckmest ins Wasser und können auch unsere Gespanne dort für die ganze Woche stehen lassen. Nachdem das Auto leergeräumt ist, frage ich mich, ob für uns auch noch Platz in der Kajüte ist. Ein paar Sachen packe ich wieder ins Auto und als alles Verstaut ist, steht dem Törn eigentlich nichts mehr im Wege.

Montagmorgen steht der erste und längste Schlag übers Wasser nach Marstall an. Wie oft habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was wir machen, wenn der Wind zu stark für unsere kleinen Schiffe ist, aber das Wetter ist perfekt und lässt fast keine Wünsche offen.
In Marstall angekommen, finden wir alle sofort einen Platz, günstig gelegen in der Nähe der Sitzplätze vom Hafen. Der Grill wird ausgepackt und erstmal gemeinsam gegessen.
Endlich Urlaub. Vergessen ist plötzlich der Stress der letzten Wochen. Arbeit??? Was war das nochmal? Es ist wohl die Nähe zum Wasser und zu Schiffen, die mich völlig entspannen lassen. „Angekommen!“

Ankerplatz zwischen den Inseln
Der Dienstag führt uns nach Aerosköbing. Die Schläge werden nun kürzer. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit dem obligatorischen Rührei, geht es los.

Da die Strecke nun nicht so weit ist, haben wir Zeit für einen Zwischenstop, mitten zwischen den Inseln. Wir haben die ganze Zeit ja schon Kurzehosenundbarfusswetter. Die Sonne hat auch schon die ersten roten Stellen verursacht. Auf ca. drei Meter Wassertiefe werfen wir den Anker, liegen im Päckchen. und nun ist es Zeit für die Badehose. Nachdem sich alle etwas abgekühlt haben, gibt es dann auch noch eine Wurst vom Grill.

Badestrand in Aerosköbing
In Aerosköbing angekommen besuchen wir erstmal den Badestrand, der nicht weit von unseren Liegeplätzen liegt und füllen im Supermarkt unsere Vorräte auf. Anschließend ein Rundgang durch den Ort. Dieses Mal gehen wir essen und ein Eis gibt es am Abend dann auch noch.

Korshavn
Mittwochmorgen, es ist zum Wochenende stärkerer Wind angesagt und so überlegen wir, wie es nun weiter gehen soll. Wollen wir Faaborg noch mitnehmen oder lieber vorher Richtung Heimat abbiegen? Wir entscheiden uns für Faaborg und nehmen Kurs auf Korshavn, als Zwischenstopp. Korshavn ist ein kleiner Hafen. Nur ein abgewinkelter Steg, nur sehr einfache Toiletten und wir finden gerade noch genug Platz für unsere fünf Boote. O’nass’is und Voxi liegen an der Außenseite des Steges, was am Nachmittag einfach perfekt ist, denn wir können hinter den Schiffen direkt ins Wasser des Badestrandes springen. Sandgrund und warmes Wasser mit Stehhöhe. Besser geht es kaum. Am Steg wird uns frisch geräucherter Fisch angeboten. Einfach lecker.

Irgendwie fragt noch jemand, ob wir nicht lieber auf die Innenseite verholen wolle, weil es auf der Außenseite zu unangenehmen Schwell kommen kann. Das ignorieren wir gekonnt, denn das Wetter ist einfach zu gut um an sowas zu glauben. Die Nacht hat es dann in sich. Die Boote schaukeln sehr kräftig hin und her, was uns aber nicht am Schlafen hindert.
Am nächsten Morgen zeigt die Fitnessuhr von Christopher dann über tausendsechshundert Schritte an. Da sag doch nochmal jemand, dass wir nicht sportlich unterwegs sind. Und das im Schlaf.
Das Ablegemanöver am Donnerstagmorgen von o’nass’is und Voxi, vom Außensteg, gegen auflandigen Wind, ist nicht so ganz einfach, aber nach kurzer Überlegung, wie wir das angehen, kommen wir ohne Schaden gut vom Steg weg und nehmen Kurs auf Faaborg.
Faaborg, als Perle von Fünen bekannt, ist ziemlich gefüllt, aber auch hier finden wir alle einen Platz. Im Ort ist einiges los. Auf dem Marktplatz gibt es Musik und jede Menge gastronomische Angebote, die allerdings auch alle voll belegt sind. Aber auch hier ist das Glück mit uns und wir finden noch für uns alle einen Platz.
Der Hafen von Faaborg ist mit allem ausgestattet, was der Segler so braucht. Vernünftige Sanitärräume, Versorgungsmöglichkeiten in der Nähe, eine Tankstelle und die Nähe zum Ort lassen einen den Urlaub genießen. Doch auch diesen Ort müssen wir irgendwann wieder verlassen und zwar schon am Freitagmorgen.

Ziel ist Mommark. Hier steht uns ein heftiger Ritt bevor. Zumindest für die, mit leichtem Crewgewicht. Vier Windstärken sind angesagt, später sollen es fünf werden. Das ist für diese kleinen Boote schon die obere Grenze und das erste Mal, dass ich meine Segelhose raushole. Allerdings ist es dieses Mal eine Chance für Voxi, mal nicht hinterher zu segeln. Mit Rollvorsegel ohne festem Vorstag kann das Segel nur weggenommen werden oder voll stehen. Wir entscheiden uns für voll stehen und haben nur ein Reff im Groß. Dank erhöhtem Crewgewicht auf der Kannte, kommen wir aber relativ bequem voran. Wir drehen allerdings immer wieder mal bei, um den Rest unserer Truppe nicht aus den Augen zu verlieren. Zusammenhalt ist uns allen hier sehr wichtig.
In Mommark angekommen, sind wir dann aber auch stolz, diese Hürde genommen zu haben. Nun ist erstmal aufräumen in der Kajüte angesagt und das Anlegebier haben wir uns dann auch verdient.

Samstag. Der letzte Morgen in Dänemark. Wir frühstücken alle gemeinsam, wie immer mit Rührei. Dabei überlegen wir, wie es nun weiter geht. Klar ist, dass es wieder zurück in die Schlei geht, aber übernachten wir in Schleimünde oder segeln wir lieber weiter bis Maasholm?

Maasholm

Wir entscheiden uns für Maasholm und einen Kurzbesuch in Schleimünde am Sonntag, bevor wir dann die letzte Nacht im Hafen von Steckmest verbringen. Maasholm hat einfach die wesentlich besseren Sanitäranlagen, als Schleimünde.
Außerdem gönnen wir uns in Maasholm noch einmal richtig essen zu gehen.

Kurzbesuch in Schleimünde und Abschluss in Kappeln

Am Sonntagnachmittag in Kappeln angekommen, packen wir schonmal einige Sachen wieder in die Autos, bevor wir den Abend und damit die Woche, gemütlich in Kappeln ausklingen lassen.

Eine Woche segeln in der Dänischen Südsee hat nun ihr Ende gefunden und gemeinsam begeben wir uns auf den Heimweg.
Wir werden noch lange über diese Reise reden und darüber, dass doch das Segeln ein so wunderbares Hobby ist und wir daran teilhaben dürfen.

Und eins ist jedenfalls klar: das war nicht die letzte Segeltour außerhalb des Dümmers. Es werden wieder Pläne geschmiedet und über Verbesserungen an den Booten nachgedacht. Dafür ist dann auch der Winter gut geeignet.

Kommt alle gut durch die segelfreie Saison.

Hannes Wasmuth, Voxi

Schleifahrt der 4 Boote vom Westufer

8 Tage, 8 Segler, 4 Boote vom Dümmer
(SCC und SVOH gemeinsam auf Tour)
Ein Bericht von Hannes Wasmuth

Der Wecker klingelt. Es ist Sonntag Morgen, vier Uhr dreißig. Zeit aufzustehen, denn um fünf Uhr will ich los zu einer Woche Segeln auf der Schlei, mit dem eigenen Boot.

Alles begann im letzten Sommer, als ich auf Facebook einen Aufruf zu einem Schleitörn mit dem Trailerboot las. Coronabedingt fiel der ins Wasser, aber als ich heraus fand, dass der Admin der Gruppe, mit seinem Boot bei uns im Hafen, mir gegenüber lag, planten wir einen Törn für 2021 ins Auge zu fassen. Schnell fanden sich vier Boote zusammen und im Mai begannen wir dann mit konkreten Planungen. Das schöne in unserer Hafengemeinschaft ist ja, dass man nicht lange nach Informationen und Tipps suchen muss und auch bei den Vorbereitungen immer Hilfe findet.

Es ist zwanzig nach fünf, Paul steigt dazu und wir fahren weiter nach Steinfeld, um Christian und mein Boot abzuholen. Das hatten wir am Tag zuvor dort schonmal hingebracht und noch ein paar Optimierungen für die Kühlbox vorgenommen und auch schon mit Getränken (Wasser!) beladen. Ein erster Halt ist die Raststätte Grundbergsee, wo wir uns mit den anderen verabredet haben. Nun sind wir komplett. Team Thaddäus mit Mathias und Ralf, Team Pato mit Daniel und Paul, Team O’nass’is mit David und Elisa und Team Voxi mit Hannes und Christian. Gemeinsam geht es von nun an weiter.

Als Starthafen haben wir uns die Marina Brodersby ausgesucht. Das Kranen ist dort etwas günstiger, als in Schleswig, aber vor allem können wir dort unsere Trailergespanne für die ganze Woche kostenlos stehen lassen. Wir werden dort sehr freundlich vom Hafenmeister empfangen und schnell liegen unsere vier Boote im Wasser. Nach dem Auftakeln gehen wir erstmal in der Schlei schwimmen. Erstmal ankommen!

Montag morgen, Frühstück. Der Aufschnitt liegt im Kühlschrank, allerdings noch Zuhause. Also holen wir den Grill raus und es gibt eine große Portion Rührei aus der Pfanne.

Unser erstes Ziel, bevor wir die Brücke in Lindaunis passieren, ist Lindauhof. Ein kleiner ruhiger Hafen und nur ein paar Schritte bis zum Landarzt-Haus. Dort gibt es leckere Kuchen mit Kaffee und Tee. Während man uns von der Heimat berichtet, dass das Wetter dort schlecht sei, genießen wir eine Woche bestes Wetter.

Gestärkt segeln wir weiter nach Arnis. Hier merken wir beim Anlegen, dass die neuen zehn Meter Festmacher, auf keinen Fall zu lang sind. Hier treffen wir auch mit Heiner und Norbert zwei weitere Segler aus unserer Hafengemeinschaft. Ein Spaziergang durch die kleinste Stadt Deutschlands ist schnell gemacht, doch leider haben die Lokale entweder geschlossen, oder sind überfüllt. Schade, so nutzen wir die Möglichkeiten im Hafen und der Grill ist wieder gefragt.

Tag 3: Vorbei an Traditionsseglern, passieren wir die Brücke in Kappeln und legen einen Zwischenstopp im Hafen bei Ancker ein. Hier können wir unseren Proviant wieder auffüllen, bevor wir weiter bis nach Schleimünde segeln.

Wir haben uns mittlerweile an das Anlegen in den großen Boxen gewöhnt. Kein Vergleich, mit unseren Boxen am Dümmer, wo man, wenn man vorne festgemacht hat, immer noch beide Heckpfähle bequem erreicht. Hier in Schleimünde ist alles nochmal eine Nummer größer. Wir liegen mit unseren vier Booten in zwei Boxen und haben so festgemacht, dass zur Not hinter uns auch noch jemand anlegen kann. Immerhin liegen wir hier das erste Mal alle vier direkt nebeneinander. Nur der Fender trennt uns, was beim Frühstück sehr hilfreich ist, da kann man den Aufschnitt oder die Marmelade mal eben nach nebenan rüber reichen.

Tag vier beginnt mit einem Ständchen für Paul zu seinem Geburtstag. Heute soll es rauf auf die Ostsee gehen. Bei leichten Winden segeln wir bis Damp und verzehren dort den mitgebrachten Geburtstagskuchen. Nach einem kleinen Rundgang geht es wieder zurück in die Schlei nach Maasholm. Den Abend lassen wir im Schleieck bei gutem Essen ausklingen.

Wir haben den fünften Tag erreicht und nun geht es so langsam wieder zurück, aber nicht, ohne noch einmal in Kappeln anzulegen und dort das obligatorische Fischbrötchen zu essen. Danach geht es weiter bis zu unserem Ausgangshafen in Brodersby, wo wir am nächsten Tag Richtung Schleswig aufbrechen.

Ziel an Tag 6 ist der Hafen von Haddeby. Ein wirklich schöner kleiner ruhiger Hafen, mit Blick auf Schleswig. Nirgends sind wir so freundlich empfangen worden, wie hier. Wir besuchen das Wikingerdorf Haithabu und fahren alle zusammen auf der O’nass’is rüber nach Schleswig. Wir können uns gerade noch unterstellen, da regnet es, wie aus Eimern. Als der Regen etwas weniger wird, schaffen wir es in die Pizzeria. Wieder einmal lassen wir es uns richtig gut gehen. Als wir fertig sind, ist es auch draußen wieder trocken und es geht zurück nach Haddeby.

Der letzte Segeltag beginnt mit etwas Regen, klart aber schnell auf und beschert uns eine schöne Fahrt bis nach Fleckeby in der Großen Breite. Hier baut man auch gerade an einem neuen Clubhaus. Einige gehen hier schwimmen, andere machen einen Spaziergang ins Dorf. Ich genieße das schöne Wetter und entspanne an Bord. Danach geht es ein letztes Mal nach Brodersby, wo wir am Sonntag auskranen und die Heimfahrt antreten.

Für mich war diese Schleifahrt das erste Mal, dass ich mit dem eigenen Boot vom Dümmer weggekommen bin und eine Erfahrung, die nach mehr ruft. Ich kann nur jeden ermutigen, das auch einmal zu versuchen. Die Schlei ist einfach schön.

Hannes Wasmuth mit Voxi